Rolf Schult

Rolf Schult war ein deutscher Synchronsprecher und Schauspieler.Geboren am 16. April 1927 in der deutschen Hauptstadt und verstorben am 13. März 2013 in Horhausen, Westerwald, war Rolf Schult eine prominente Figur in der Welt der Schauspielerei und Synchronisation in Deutschland. Bis zu seinem Lebensende zählte er zu den angesehensten und am häufigsten eingesetzten Synchronstimmen im deutschsprachigen Bereich. Er war bekannt dafür, die Standardstimme für berühmte Schauspieler wie Robert Redford, Anthony Hopkins, Donald Sutherland und Patrick Stewart zu sein.

Frühes Leben und Ausbildung

Rolf Schult wurde am 16. April 1927 in Berlin geboren. Seine Jugend und Ausbildungsjahre verbrachte er in einer Zeit großer politischer und sozialer Umbrüche. Trotz der herausfordernden Umstände seiner frühen Jahre, erarbeitete sich Schult eine bemerkenswerte Karriere im Theater und in der Synchronisation.

Karriere als Schauspieler

Schult absolvierte seine Ausbildung an der renommierten Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Sein Theaterdebüt gab er ebenfalls dort, woraufhin er Engagements in Bochum, Köln und am Schillertheater in Berlin folgten. Im Jahr 1970 wurde er zum Berliner Staatsschauspieler ernannt, eine ehrenvolle Anerkennung seiner Leistungen auf der Bühne. Trotz seines Erfolgs auf der Bühne blieben seine Auftritte in Film und Fernsehen begrenzt, eine bemerkenswerte Rolle spielte er als Joachim Herrmann im Fernsehfilm „Wer zu spät kommt…“, der die Ereignisse um den Mauerfall thematisierte​.

Karriere als Synchronsprecher

Schult gehörte bis zu seinem Tod im Jahr 2013 zu den profiliertesten Synchronsprechern im deutschsprachigen Raum. Seine Stimme war besonders bekannt durch die Synchronisierung von berühmten Schauspielern wie Robert Redford, Anthony Hopkins, Donald Sutherland und Patrick Stewart​​. Über seine Karriere hinweg verlieh er in 855 verschiedenen Rollen Charakteren seine Stimme​​. Diese Rollen umfassten eine Vielzahl von Genres, einschließlich Spielfilme, TV-Filme, Animationsfilme, TV-Serien, TV-Mehrteiler, Animations-TV-Serien und Webserien​

Wichtige Synchronrollen

  • Anthony Hopkins: Zu Schults bekanntesten Synchronrollen zählen Dr. Hannibal Lecter in „Es ist kompliziert..“ (2015) und Don Diego de la Vega/alter Zorro in „Die Maske des Zorro“ (1998)​.
  • Donald Sutherland: Schult synchronisierte Sutherland in Filmen wie „Buffy, der Vampirkiller“ (1992) und „JFK – John F. Kennedy – Tatort Dallas“ (1991).
  • Patrick Stewart: Eine seiner markantesten Rollen war die Synchronisierung von Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard in der „Star Trek“-Reihe​.
  • Robert Redford: Schult war die deutsche Stimme Redfords in zahlreichen Filmen, darunter „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (1969) und „Jenseits von Afrika“ (1985)​.

Auszeichnungen und Anerkennungen

Im Jahr 2007 erhielt Schult zusammen mit seinem Kollegen Jürgen Thormann den Deutschen Preis für Synchron für sein Lebenswerk in der Synchronarbeit. Diese Auszeichnung würdigt seine herausragenden Leistungen und seinen langjährigen Beitrag zur deutschen Synchronbranche​.

Persönliches Leben und Vermächtnis

Rolf Schults Sohn Christian folgte seinen Spuren und ist ebenfalls als Sprecher tätig. Die Stimme seines Sohnes weist eine hohe Ähnlichkeit mit der seines Vaters auf, was das fortwährende Erbe seiner stimmlichen Präsenz unterstreicht. Schults Cousin war der Schauspieler und Synchronsprecher Peer Augustinski. Schult verbrachte seine letzten Jahre in Horhausen im Westerwald und verstarb dort 2013 im Alter von 85 Jahren. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Waldfriedhof Solln in München​​.